Category: Rezensionen

Februar 28th, 2024 by Dirk
Lesezeit: 3 Minuten

Plättchen legen und Aufgaben erfüllen. Klingt nicht so spannend. Aber Kühe! Kühe sind immer toll in Spielen. Zumal sie in KUHFSTEIN nicht mal geschlachtet werden, wie in manch anderem Spiel. Das Spiel von Rita Moll (u.a. Men at Work) kommt einfach daher, hat aber ein paar wirklich nette Kniffe. So eignet sich das Spiel sowohl für Familien, aber auch für Menschen, die öfter spielen.

WORUM ES GEHT

Im beschaulichen Kuhfstein kommt es zum einem Wettrennen. Wer zuerst die magische Grenze von 65 Punkten erreicht, gewinnt. Nein, nicht ganz. Dann endet das Spiel, es gewinnt aber die Person, die nach der Beendigung der letzten Runde und der Endauswertung die meisten Punkte hat. Diese erlangt man, indem man Landschaftsplättchen geschickt (und vor allem effizient) puzzelt und somit die zuvor sorgsam ausgewählten und auf die Hand genommenen Aufträge erfüllt. Das Rennen endet nach ca. 30 Minuten (die angegebenen 45 Minuten sind mm. M.n. nur im 4-Personenspiel zu erreichen).

WIE ES GESPIELT WIRD

Zu Beginn stehen wir alle vor dem Nichts. Kein Plättchen liegt vor uns. Keine einzige Kuh kann auf die Weide. Dafür liegen 5 Landschaftsplättchen in der Mitte sowie vier (Wertungs)Karten, die verschiedene Anordnungen von Landschaften zeigen. Dazu Bäume in doppelter Anzahl der Mitspielenden (also bspw. 6 Bäume bei der 3 Personen). Jeder erhält zudem noch zwei Plättchen für die Endwertung, aus denen dann jeder am Spielende das lukrativste auswählen darf.

Auf dem Weg zu 65 Punkten erhält man auch immer wieder Boni.

Ist man am Zug, darf man 2 Aktion durchführen und dabei aus 4 möglichen Aktionen auswählen.

Landschaftsplättchen anlegen: Ich nehme ein Plättchen aus der Auslage und lege es orthogonal (außer beim allerersten Plättchen natürlich) angrenzend in meinen Spielbereich. Ansonsten gibt es keine Regeln zu beachten beim Anlegen. Allerdings möchte man vielleicht ein Quadrat aus 4 unterschiedlichen oder 4 gleichen Landschaftsplättchen legen. Auf deren Mitte kommt nämlich ein Baum und man erhält einmalig 5 Punkte. Aber Obacht: Der Baumvorrat ist begrenzt (Personenanzahl x 2).

Karte wählen: Das ist einfach. Man sucht sich eine der Wertungskarten aus der Auslage aus und nimmt sie auf die Hand. Man hat die Option die Auslage einmal komplett zu erneuern, wenn auf allen vier Karten der gleich Landschaftstyp abgebildet ist.

Karte ausspielen: Die Karten aus der Hand sollten irgendwann natürlich gewertet werden. Dazu spielt man sie aus und belegt den anderen Personen am Tisch, das man die auf der Karte geforderte Form erfüllt hat. Dabei darf die Form gedreht, aber nicht gespiegelt werden. Zudem müssen offen dargestellte Landschaftstypen natürlich an der richtigen Stelle liegen, die grauen Felder können beliebige Landschaftstypen sein. Man erhält die Punkte, die auf der Karte aufgedruckt sind und legt sie ab. Nun kommen die Kühe ins Spiel! Auf jeden offen dargestellten Landschaftstyp der gewerteten Karten stellt man nun nämlich eine Kuh. Hat man nicht genug Kühe kann man die Karte auch nicht werten. Und es darf natürlich nicht schon eine Kuh auf einem der Plättchen stehen, auf das ich nun eine Kuh stellen müsste (Jedes Plättchen nur eine Kuh!).

Herde zurückholen: Nun habt ihr euch sicherlich gefragt, wie ihr die Kühe zurückbekommt und da kommt Aktionsmöglichkeit Nummer 4 ins Spiel. Mit dieser könnt ihr auf eurer Landschaft Platz schaffen und alle Kühe einer Herde zurückholen. Eine Herde sind Kühe, die eine waagrecht oder senkrecht benachbarte Gruppe bilden. Und ja, auch eine einzelne Kuh ist eine Herde und kann zurückgeholt werden. . 😉

Damit ist ein Großteil des Spiels erklärt. Auf der Punkteskala gibt es dann noch Bonusfelder, die die Herde um 2 Kühe vergrößern oder zusätzliche Aktionen erlauben.

Wie schon gesagt, endet das Spiel nach der Runde, in der eine Person 65 Punkte erreicht hat. Dann werden noch die Wertungsplättchen geprüft. Das kann noch mal das Zünglein an der Waage sein. Da gibt es dann zwischen 3 und 7 Punkten für unterschiedliche Vorgaben. Beispielsweise 5 Punkte, falls man mehr Wiesen als alle anderen hat oder 6 Punkte, wenn man 3 oder mehr Bäume gepflanzt hat.

Die eigene Landschaft zu puzzeln macht einfach Spaß.

WIE ES MIR GEFÄLLT

Kuhfstein ist kein Strategiespiel. Es ist ein kleines feines taktisches Wettrennen, bei dem es im Wesentlichen darum geht möglichst effizient zu puzzeln und die Wertungskarten zu erfüllen. Dabei kommt aber die Interaktion nicht zu kurz. Denn natürlich schnappen einem die anderen Personen am Tisch gerne mal gerade das eine Landschaftsteil weg, das ich für die Erfüllung einer Karte benötigt hätte. Und natürlich wird die Kartenauslage genau dann erneuert, wenn ich gerade einen passenden Auftrag darin entdeckt habe.

einige der Wertungskarten in Kuhstein
Einige der Wertungskarten in Kuhfstein

Aber der größte Kniff ist das Zurückholen der Kuhherde. Hier liegt der Hase im Pfeffer (bzw. steht die Kuh auf der Weide). Da man nur senkrecht und waagrecht zusammenhängende Tiere zurückholen kann, kostet das Freiräumen der entsprechenden Felder für die nächste Wertung mitunter zwei Aktionen. Und schon liegt man vielleicht genau den einen Zug hinten, den man bräuchte um die 65 Punkte zuerst zu überschreiten und den Sieg einzuheimsen. Also immer schön angrenzend werten und so mit einem Zug möglichst viele Kühe zurückholen in den eigenen Stall. Aber das ist leichter gesagt als getan.

Empfohlen für: Kuhle Puzzlefreunde mit Spaß an taktischen Punkte-Wettrennen.

Nichts für: Unkuhle strategische Vorausplaner.

Die Rahmendaten

Autorin: Rita Modl
Illustration: Stefan Sonnberger
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Anzahl: 2-4 Personen
Alter: ab 8 Jahren

Link zu Boardgamegeek: https://boardgamegeek.com/boardgame/393887/kuhfstein

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Februar 6th, 2024 by Dirk
Lesezeit: 5 Minuten

Plättchen legen und Städte bauen, das ist der Kern des Spiels Shake That City. Dabei kommen nicht nur bekannte Mechanismen aus Spielen wie Ganz schön clever oder Noch mal zum Einsatz, sondern auch ein Element, das uns aus Camel Up bekannt ist. 

WORUM ES GEHT

Eigentlich ist es ganz leicht. Es gibt fünf Typen von Stadtelementen – Straßen, Fabriken, Parks, Geschäfte und Wohngebiete. Diese wollen wir möglichst optimal auf unserem Plan puzzeln. Die aktive Person hat das Erstwahlrecht, alle anderen können die von der aktiven Person gewählte Farbe nicht mehr wählen, aber frei aus allen restlichen. Die Vorgabe der Farben erfolgt durch einen Schüttelkasten mit verschiedenfarbigen Würfelchen, von denen immer genau 9 (3×3) aus dem Kasten fallen. 

WIE ES SICH SPIELT

Im Prinzip habe ich eben schon fast alles beschrieben. Wer aktiv ist, schüttelt das Kästchen und es liegen anschließend genau 9 Würfelchen verschiedener Farbe in der Tischmitte. Jede Farbe steht dabei für eine der fünf Stadtbauelemente – Straßen, Fabriken, Parks, Geschäfte und Wohngebiete. Die aktive Person sagt nun an, welche Farbe sie wählt und nimmt sich die entsprechende Anzahl Plättchen der gewählten Farbe. Das Puzzeln auf dem eigenen Tableau sollte dann natürlich so erfolgen, dass es am Ende die maximale Punkteausbeute gibt. Dabei gibt es aber eine Besonderheit, die das Ganze erschwert. Die gewählten Würfelchen geben nämlich nicht nur die Farbe und Anzahl, sondern auch die genaue (!!!) Anordnung vor. Sprich, man darf sie weder drehen noch spiegeln oder sonst irgendwie anders hinlegen. Aus diesem Grund liegen auch die Tableaus in derselben Orientierung aus. So fällt es leichter die richtige Stelle zu finden. Haben alle anderen auch eine Farbe gewählt – aber nicht die Farbe der aktiven Person – werden alle Würfelchen wieder in die Schüttelkiste gepackt und die nächste Runde von insgesamt 15 beginnt. In den letzten drei Runden darf übrigens aus dem Vollen geschöpft werden und alle dürfen jede Farbe frei wählen. 

Nach 15 Runden ist Schluss und es wird abgerechnet. Jedes Stadtbauelement hat dabei natürlich seine eigene Punkteregel. Straßen bringen je Plättchen einen Punkt, sofern sie bis an den Rand angeschlossen sind (nur orthogonale Verbindungen). Fabriken bringen 1 Punkt neben mindestens einer Straße und einen weiteren neben mindestens einem Park, maximal also zwei Punkte pro Plättchen. Die Wohngebiete bringen immer zwei Punkte je Gebiet wobei ein Gebiet aus zusammenhängenden roten Plättchen oder auch nur einem einzelnen besteht. Grenzt ein Wohngebiet an eine Fabrik, ist es keine Punkte wert. Parks bringen 1 Punkt neben einem Wohngebiet und einen Punkt neben einer Fabrik, also auch max. 2 Punkte je Park-Plättchen. Die Geschäfte sind je nach Lage 1, 2 oder 3 Punkte wert. Allerdings müssen sie mit einer Straßenverbindung nach außen versehen sein. Fehlt diese, sind sie nichts wert. Und last but not least gibt es 3 Punkte, falls gewisse Reihen und Spalten komplett gefüllt sind oder bestimmte Bedingungen erfüllen. Diese Voraussetzungen wurden zu Beginn des Spiel am Rand verteilt – zufällig, aber bei allen Mitspielenden gleich angeordnet. Ein Randplättchen hat immer zwei Möglichkeiten zu punkten. Entweder man erfüllt die Bedingungen einer Reihe – bspw. Vier Fabriken in der Reihe – oder man schließt eine Reihe komplett. Hat mein eines (!!!) davon erreicht, dreht man das Plättchen um. Jedes der Randplättchen ist drei Punkte wert, wenn es erfüllt ist. Wer die meisten Punkte hat gewinnt. 

WIE ICH ES FINDE

Vorab zur Einordnung: Ich mag Städtebau-Spiele. Suburbia und Quadropolis zählen dabei zu meinen Lieblingsspielen. Da musste ich mir Shake That City natürlich ansehen und habe es auch direkt über die Crowdfunding-Kampagne unterstützt. 

Vieles kommt bekannt vor, aber eine Besonderheit ist eher unüblich. Den Auswahlmechanismus kennt man aus zahlreichen Spielen. Mir fallen da immer die üblichen Roll&Write Spiele ein. Da ist es ähnlich und ich mag den Mechanismus. Er reduziert die Rundenzahl und die Downtime und erlaubt auch den nicht aktiven Personen in der Regel einigermaßen sinnvolle Züge. Die Schüttelkiste erinnert mich an die Camel Up Pyramide und funktioniert erstaunlich gut, wenn man mal den Dreh raushat, wie lange man drückt  und darauf achtet, dass das Teil wirklich auf dem Tisch stehen muss. 

Unüblich ist das Puzzeln. Die Vorgabe der Farbe ist ja üblich, aber dass die Form der Plättchen nicht verändert, gedreht oder gespiegelt werden darf ist eher unüblich und erfordert am Anfang etwas Übung. Aber es macht auch den Reiz aus. Denn so muss ich wirklich sehr genau überlegen, welche Farbe ich wähle und was das ggf. alles verbaut. Dazu kommt, dass manche Farben etwas seltener in der Schüttelkiste sind, was sich wirklich meistens auch in der ausgebrachten Auswahl widerspiegelt. Zusätzlich gilt es das richtige Maß zwischen dem Puzzeln vieler Plättchen und dem Wählen der richtigen Plättchen zu finden. Denn oft verbaut man sich mit vielen Plättchen schnell punkteträchtige Wege. 

Prima ist auch, dass es nahezu keine Downtime gibt, denn alle können ja bereits die Lage checken und welche Farbe sie wo und wie einbauen könnten. So hat jeder immer was zu tun. Und auch die Anzahl an Runden klingt mit 15 sehr lang, ist aber tatsächlich erfrischend kurz. In den bisher gespielten Partien ging es sowohl zu zweit, als auch zu dritt oder zu viert wirklich flott von der Hand. 

Und die negativen Seiten? Nun ja, man könnte sagen, dass das Spiel recht schnell erforscht ist und es dann nur wenig Neues bietet. Allerdings verlaufen die Partien auch immer anders und haben so eine gewisse Varianz. Aber es stimmt schon, nach anfänglich steiler Lernkurve weiß man dann irgendwann wie der Bagger fährt. Gut, dass in der Kickstarter-Version noch ein paar Besonderheiten freigeschaltet wurden. Einmal gibt es Baustellen-Plättchen, die erst entfernt werden, wenn eine bestimmte Bedingung erfüllt ist – bspw. ein Wohngebiet orthogonal an eine Straße. Ansonsten blockieren sie die Felder auf denen sie liegen und dort kann nicht gebaut werden. Wer gewinnen will muss dann alle Baustellen entfernt haben und die meisten Punkte erzielen. Zusätzlich gibt es noch das Beachfront-Tableau auf der Rückseite, bei der die Wertung noch mal etwas anders ist. Es gibt also durchaus Varianz. Und es gibt noch die Variante WILD NIGHTS, bei der Joker-Würfelchen in der Schüttelkiste sind, die aber nicht mehr zurückgehen in die Kiste, wenn sie einmal herausgepurzelt sind. 

Das Material ist dem Preis mehr als angemessen und die Konstruktion der Schüttelkiste geradezu genial. Die grafische Gestaltung passt aus meiner Sicht und ist hinreichend klar in Bezug auf Erkennbarkeit der einzelnen Stadtbau-Elemente.

FAZIT

Shake That City ist ein einfaches, schnelles und eher wenig komplexes Städtebauspiel, das sich vor allem an Menschen richtet, die weniger spielen oder eben auch mal ein solche einfach zugängliches Spiel aus dem Genre suchen. In den bisherigen Runden kam Shake That City immer ausgesprochen gut an und konnte auch Gelegenheitsspielerinnen und -spieler überzeugen. Klar vermissen Vielspielerinnen und -spieler vielleicht ein paar mehr taktische und strategische Optionen, aber die will dieses Spiel ja gar nicht liefern. Und das was es sein will, macht es aus meiner Sicht mehr als gut.

Shake That City erscheint im Frühjahr beim Bad Krozinger Verlag Board Game Circus, für den ich ja auch einige Zeit tätig war. Ich freue mich sehr, dass es diese tolle familientaugliche Spiel auf den deutschen Markt geschafft hat und dann auch noch bei meinen lieben Ex-Kollegen. Und gaaaanz unschuldig war ich daran wohl auch nicht… 😉

Empfohlen für: Städtebau-Fans und solche die es werden wollen.

Nichts für: Komplexitätsfetischisten

Die Rahmendaten

Autoren: Mads Fløe, Kåre Torndahl
Illustration: Olga Kim
Spieldauer: 20-40 Minuten
Anzahl: 1-4 Personen
Alter: ab 8 Jahren

Link zu Boardgamegeek: https://boardgamegeek.com/boardgame/359764/shake-city

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Februar 4th, 2024 by Dirk
Lesezeit: < 1 Minute

Viticulture ist nicht nur ein tolles Gateway-Spiel, sondern auch sehr thematisch. Außerdem war es ein in einigen Aspekten bemerkenswertes Spiel, weil Kickstarter eine so wichtige Rolle spielt. Wer weiß, was aus Stonemaier Games geworden wäre ohne die Unterstützung der Crowd…?! Gemeinsam mit Brettseggel Pete schaue ich auf dieses äußerst genussvolle Spiel.

Wenn Ihr mehr zu älteren, etwas vergessenen Brettspielen hören wollt, schaut mal bei Salt & Pepper – Die Brettseggel vorbei. Lou und Pete stellen in jeder Folge ein “Golden Game” vor. Oder hier gleich den Feed abonnieren.

Hier noch die Links zu den beiden im Podcast angesprochenen Erweiterungen:

Board Game Extras
https://www.bgextras.co.uk/arboriculture-and-formaggio-expansions-for-viticulture-from-tuscany-i3191.htm

PrintPlayGames
https://www.printplaygames.com/product/arboriculture-and-formaggio-expansions-for-viticulture/

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Januar 15th, 2024 by Dirk
Lesezeit: < 1 Minute

Im Dezember ging es dorfromantisch zu. Aber es wurde auch viel erobert, entdeckt, Handel getrieben, unbekannte Planeten erkundet und ein heißer Reifen gefahren. Der Dezember zählt gemeinhin zu meinen verspieltesten Monaten im Jahr. Nicht nur durch Weihnachten und die vielen freien Tage, sondern vor allem durch ein besonderes Treffen, dass bei mir seit vielen Jahren zur Tradition gehört. Dieses Jahr kam auch noch ein Kurzurlaub dazu.

Mehr im Podcast …

Gespielte Spiele:

  • Viticulture Essential Edition (Feuerland Spiele)
  • Aller Erde (Feuerland Spiele)
  • Expeditions (Feuerland Spiele)
  • Next Station London (HCM Kinzel)
  • Hive Pocket (Huch/Hutter)
  • Dorfromatik (Pegasus Spiele)
  • Patchwork (Lookout)
  • Marrakesh: Essential Edition
  • Tippi Toppi (Schmidt Spiele)
  • Cascadia inkl. Landmarks Erweiterung (Kosmos)
  • Planet Unknown (Strohmann Games)
  • Carcassonne (Hans im Glück)
  • Cacao (Abacus Spiele)
  • Cabanga! (Amigo)
  • Blumengarten (Quality Beast)
  • EXIT: Der verwunschene Wald (Kosmos)
  • Die Quacksalber von Quedlinburg (Schmidt Spiele)
  • Mare Nostrum Empires (Schwerkraft)
  • C.O.P.S. – Erster Fall
  • Empires: Age of Discovery (Eagle Gryphon Games)
  • MANTIS (Asmodee)
  • Agora (Spielworxx)
  • Unlock – Die eiserne Maske (Asmodee)
  • Heat: Pedal to the Metal (Days of Wonder)
  • Kneipenquiz (moses Verlag)

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Spieleschachtel des Spiels Erde von Skellig Games vor einer Spielsituation. Überschrift Rezension
Juli 24th, 2023 by Dirk
Lesezeit: 4 Minuten

Ein intaktes Ökosystem, bei dem eine Pflanze von der anderen profitiert. Um nichts geringeres geht es uns bei ERDE erschienen bei Skellig Games.


WORUM ES GEHT

Wir – die Natur?! – möchten ein Ökosystem erstellen. Eines, das funktioniert und das prosperiert. Dazu haben wir aber nur wenige Kartenplätze auf unserer Inselauslage zur Verfügung. Es gilt also ein Raster geschickt zu füllen und auf die Wechselwirkungen der ausgewählten Pflanzen sorgfältig zu achten. Das alles geschieht durch die Auswahl einer von vier Aktionsmöglichkeiten. Hat eine Person ihr Raster komplett gefüllt, endet das Spiel und die Person mit den meisten Punkten gewinnt.


WIE ES SICH SPIELT

Eigentlich ist es ganz einfach – wie so oft. Man wählt eine Aktion und führt sie aus. Die vier möglichen Aktionen sind Pflanzen (Karten in die Auslage bringen und einen neue Handkarte erhalten), Kompostieren (man erhält den titelgebenden Rohstoff Erde und befördert zwei Handkarten auf den Kompost), Wässern (neue Sprossen werden ausgebracht und man erhält Erde) und Wachsen (neue Karten ziehen und vorhandene Pflanzen wachsen in die Höhe). Wählt man eine der vier Aktionen, löst man gleichzeitig eine bestimmte Kartenart der eigenen Auslage aus, die ihre Fähigkeit(en) aktiviert. So löst die Aktion Pflanzen (grüne Aktion) auch die entsprechenden grünen Karten in der Auslage aus. Aber nicht nur bei der aktiven Person passiert etwas, auch die anderen Personen am Tisch können die Aktion in leicht abgeschwächter Form ausführen und aktivieren die entsprechenden Karten in der Auslage. Das alles läuft sehr einfach und flüssig. Durch den Kniff des gleichzeitigen Ausführens der Aktionen gibt es nahezu keine Downtime in Erde.

Spielkarten in einer Auslage auf einem blauen Untergrund
Die Auslage von Erde ist bunt und schön anzusehen…

Warum das nun ein Spiel für erfahrene Spielerinnen und Spieler ist? Weil man das Raster aus einer Auswahl der insgesamt 360 möglichen Karten legt und mit einer riesigen Zahl möglicher Startaufstellungen (laut Verlag über 25.000!!!) beginnt, sind die Möglichkeiten enorm. Und damit auch die Möglichkeiten für falsche Entscheidungen. Zusätzliche Variation kommt durch die Zielkarten ins Spiel, deren Kombination so gut wie nie gleich sein wird und um die ein Wettlauf entbrennt. Wer eine Aufgabe zuerst erfüllt, erhält mehr Punkte. Dazu kommen die individuellen Insel- und Klimakarten, die von Beginn an eine grobe Richtung vorgeben und Ereigniskarten, die man jederzeit ausspielen kann – sogar im Zug einer anderen Person. Insgesamt also viele Möglichkeiten bei einem recht einfachen Spielablauf.

Am Ende wird dann abgerechnet. Und da kommt so einiges zusammen an Siegpunkten. Punkte für Karten in der Auslage und im Ereignisstapel, Siegpunkte für Sprossen, Siegpunkte für Karten im Kompost, Siegpunkte für das ausgelöste Wachstum bei den Pflanzen im Raster, Siegpunkte für Terrainkarten im Raster, Siegpunkte für die Ökosystemziele (ein individuelles und zwei gemeinsame) und Siegpunkte für die Ziele auf dem Faunatabelau. YIKES! Ganz schön viel Rechnerei und ganz schön viele Punkte und eine ordentliche Rechnerei. Gut, wenn man die Board Game Stats App (für iOS und Android) nutzt, die bietet nämlich mittlerweile die Möglichkeit an, die Punkte dort zusammenzurechnen und summiert immerhin automatisch. 


WIE ICH ES FINDE

Ich mag ERDE. Es spielt sich im Grunde einfach, ist schnell erklärt, bietet zahllose Möglichkeiten und hat ein schönes Thema. Die meisten Dinge machen sogar thematisch einigermaßen Sinn, auch wenn natürlich für den Spielablauf deutlich vereinfacht. Die Menge der Karten überfordert in der ersten Partie ein wenig, aber gerade Spielerfahrene werden sich bereits in der ersten Partie gut zurechtfinden. Die Lernkurve ist allerdings steil – gerade ein den ersten Partien. Das sollte man insbesondere dann nicht vergessen, wenn man mit Neulingen spielt. Glücklicherweise merkt man gerade in den ersten Partien erst am Ende, wo man Punkte liegengelassen hat und ärgert sich nicht schon während des Spiels.

Bei aller schönen Thematik ist ERDE am Ende dann aber doch manchmal etwas berechenbar, ist aber eine schöne Puzzle- und Optimierungsaufgabe. Hier und da ist die Erde ein wenig trocken, auch wenn es fruchtbare Gegenden gibt. Und mir fehlt vor allem eins: die Tiere…

Die Einsteigshürde ist vorhanden, aber nicht so hoch wie bei anderen Spielen. Erstmal scheinen die Informationen und Symbole unglaublich erschlagend zu sein, am Ende ist dann aber alles logisch und es gab wenig Fragen. Somit ist ERDE eines meiner aktuellen Lieblingsspiele, weil es so schön natürlich dahinfließt und sich, einmal erlernt, wirklich recht schnell spielen lässt. Für alle, die es etwas weniger komplex möchten, gibt es zudem eine einfachere Variante, bei der die Zielkarten immer die selben Punkte geben und es keine zusätzlichen Ökosystem-Karten in der gemeinsamen Auslage gibt.

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Die Anleitung von ERDE ist sehr gut strukturiert und sorgt für eine sehr schnelle Einführung in das Spiel. Es blieben bei uns keine Fragen offen, wenn auch die sehr farbenfrohe Gestaltung manchmal etwas verwirrend war. Toll sind die vielen Beispiele und die gute Beschreibung der einzelnen Kartenarten. Hier und da bleiben ein paar Kartentexte etwas vage, lassen sich aber in der Regel immer aufklären.

Neben dem “normalen” Spiel kommt das Spiel mit einem Solomodus daher und mit einem Team-Modus (2 vs. 2). Letzteren konnte ich leider noch nicht ausprobieren bisher. Im Solomodus spielt man gegen Gaia herself und muss sich zweimal durch ihr Solodeck spielen. Man nutzt ein eigenes Solotableau (die Rückseite der Spieltableaus), welches vorgibt, was Gaia erhält, wenn man eine Aktion wählt. Insgesamt ein solider Modus, der in einem ohnehin eher solistisch geprägten Spiel gut funktioniert und ohne größere Bookkeeping-Aufgaben daherkommt. Schön sind die vier Schwierigkeitsstufen von Anfänger bis Experte.

Nicht so schön waren die etwas unpräzise gefertigten Türmchen und Hütchen, die nicht immer gut aufeinander passten. Und natürlich funktioniert das Spiel nur mit Personen, denen man vertraut, denn wenn man alles parallel machen möchte, gibt es keine Kontrollen. Aber wer schummelt ist ja eh doof, oder? 😉


FAZIT

ERDE ist ein tolles und schnell erlerntes Spiel, bei dem sich nicht nur Naturliebhaber wohlfühlen, sondern auch Personen, die in Spielen nicht allzu viel Interaktion, aber dennoch zahlreiche Möglichkeiten und Variation wünschen. Liebhaber von Downtime kommen bei ERDE nicht auf Ihre Kosten.


Die Bewertung

Gesamt: 8/10 Würfeln
Spielablauf: 9/10 Würfeln (Einfach zu lernen, etwas viele Symbole, kaum Downtime)
Material: 7/10 Würfeln (Abzug für ungenau gefertigtes Material und die etwas zu niedrige Kartenqualität)
Solomodus: 7/10 (weitgehend analog zum Standardspiel)

Die Rahmendaten

1-5 Personen
60-90 Minuten (solo eher kürzer)
ab 12 Jahren (etwas ambitioniert wegen der vielfältigen Karten)


Stand Juli 2023 ist das Spiel offiziell ausverkauft, allerdings noch bei ein paar Shops zu finden. Nachschub gibt es ab November 2023…

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April 10th, 2023 by Dirk
Lesezeit: 4 Minuten

In dieser Kategorie schaue ich zurück auf gespielte Spiele und gebe einen Kurzeindruck zum Spiel. Das sind keine Rezensionen, sondern nur kurze Betrachtungen und Erwähnungen – eine Art Tagebucheintrag. Dazu berichte ich auch über interessante „Findings“ im Netz rund um Brettspiele oder von Veranstaltungen und Aktionen.

Jetzt aber rein in Ausgabe KW 14/23 – All In auf dem Wüstenplaneten.


Neu im Regal

  • Kohle & Kolonie (BGG)
  • La Famiglia (BGG)

Abgänge

KEINE


Es bleibt eine heißer Kandidat – Dune Imperium

Erneut ging es um die Vorherrschaft auf dem Wüstenplaneten. Schon in den letzten beiden Brettspiel Notizen (KW 12 und KW 13) habe ich davon berichtet, wie viel Spaß mir Dune Imperium macht. Nun gab es noch mal eine 4 Personen Partie mit allen Erweiterungen. Ein Neuling war dabei, der aber von den vielen Möglichkeiten gar nicht so sehr überfordert war, wie ich es zunächst befürchtet hatte. Ist halt schon viel an Material und vor allem Mechanik, wenn man beide Erweiterungen mit reinnimmt. Nichtsdestoweniger war es am Ende dann eine mega knappe Partie und es ging 9:10:10:11 aus. Den entscheidenden Siegpunkt steuerte dann ein Technologie der IX bei, die es erlaubt nach einem gewonnenen Kampf ein Raumschiff zu verlieren und so einen Punkt zu gewinnen. Alles auf Messers Schneide und mega knapp.

Für mich hat sich das Spiel nun in meine persönlichen TOP 10 vorgearbeitet. Das liegt nicht nur am Spielspaß, sondern auch daran, dass die Partien trotz dann langer Spieldauer nie langweilig sind. Es gibt auch abseits des eigenen Spielzugs immer viel nachzudenken und zu bedenken. Einfach ein gutes Spiel, dass für mich durch die Erweiterungen nun noch mal deutlich gewonnen hat, weil es aus meiner Sicht noch ausbalancierter geworden ist. Dazu kommt dann noch die gelungene Mischung aus Strategie und Taktik.


Historische Konflikte – Pax Pamir

Manche Spiele sind so besonders und so ungewöhnlich für mich als Euro-Game-Fan, dass man sie erstmal kennenlernen muss. Pax Pamir macht so vieles anders als klassische Brettspiele und lässt so viele taktische und strategische Möglichkeiten zu, dass man gegen Erfahrene kaum eine Chance haben wird. Und dennoch schaffen es auch Erstlinge mal en Spiel zu gewinnen. Das liegt einfach am Charakter des Spiels, bei dem man in der letzten Runde noch mal alles umdrehen kann. Im Grunde ist alles ganz einfach: Karte kaufen oder ausspielen, Effekte ausführen und weiter geht’s. Wären da nicht die Anderen. Und die drei Fraktionen, die in Afghanistan um Einfluss kämpfen – Afghanen, Briten und Russen. Denn einer dieser drei Fraktionen schließt man sich als Stamm an und ist dann mit ihnen verbandelt. Durch das Ausspielen von Patrioten-Karten wechselt man ggf. die Fraktion, verliert dann aber auch allen Einfluss bei der aktuellen Fraktion, logisch irgendwie. Warum man das machen sollte? Um beim Dominanzcheck auf der richtigen Seite zu stehen. Dieser wird wie alle anderen Karten auch im Markt als Karte ausgelegt und kann entweder durch Kauf ausgelöst werden oder falls sie irgendwann aus dem Markt fällt. Auch hier ist wieder das Timing gegebenenfalls entscheidend. Natürlich kann auch noch gekämpft und bewegt werden und es gibt auch noch Spione. Aber eigentlich alles nicht kompliziert, aber sehr komplex und vor allem hammermäßig interaktiv. Besonders ist auch die Ausstattung des Spiels. Das Spielbrett ist ein Stück Stoff, die Spielsteine, die entweder Armeen oder Straße darstellen, sind aus einer Art Kunststein. Alles sehr schön anzusehen und anzufassen.

Mein Fazit: Wer die Chance hat, sollte das mal spielen, wenn er oder sie sehr interaktive und nahezu unvorhersehbare Spiele mag. Mir hat es sehr gut gefallen und es wird definitiv weitere Partien geben.


Ein Klassiker – Die Burgen von Burgund

Seit langer Zeit mal wieder auf dem Tisch gehabt. Und dann noch mit Junior, der das zum ersten Mal gespielt hat. Die Burgen von Burgund ist einfach ein tolles Spiel. Klar, das Thema kommt nicht so gut durch wie bei Dune Imperium, aber es funktioniert mechanisch auf eine derart elegante Art und Weise und ist im Kern eigentlich so einfach, dass es sich immer wieder bestätigt, warum es auf jeden Fall in meine Top 5 aller Zeiten gehört.

Nachdem ich es dem Ältesten beigebracht habe, musste auch noch mein Bruder ran. So habe ich doch tatsächlich zwei Partien diese Woche gespielt – einmal zu zweit und einmal zu dritt. Rezensionen gibt es zu Hauf von dem Spiel, deshalb erspare ich mir allzu lange Regelerläuterungen hier an dieser Stelle. Aber kurz zusammengefasst sollte dieses Spiel einfach jeder, der sich mit Brettspielen befasst, gespielt haben. Falls noch nicht geschehen bitte nachholen. Dieses Jahr soll dann auch die Special Edition von Awaken Realms erscheinen, welche über eine Crowdfunding Kampagne finanziert wurde. Ich war natürlich dabei und freue mich schon auf Luxus in Burgund.


Beeple Ostera(u)ktion

Letzte Woche hatte ich bereits von er Beeple Ostera(u)ktion berichtet, deren Erlös an die Waldpiraten geht. Nun ist die A(u)ktion gestartet. Noch bis zum 16.4. könnt ihr per Mail eure Gebote einreichen. Es sind wirklich tolle Preise dabei. Schaut mal rein…

Hier gehts zur A(u)ktion: https://beeple.de/beeple-osterauktion-2023/


Der Kleinkram

Circle the Wagons habe ich dann auch noch mal zu zweit gespielt. Das hat mir dann doch besser gefallen als die Solo-Partien. Irgendwie gewinnt das Spiel unheimlich dazu und wird noch mal viel taktischer.

Zusätzlich habe ich dann auch noch ein paar Mal Sprawlopolis gespielt, das mechanisch im Kern ja sehr ähnlich ist wie Circle the Waggons. Aus meiner Sicht ist Sprawlopolis von allen Button Shy Spielen, die ja alle bei Frostes Games erschienen sind, vielleicht sogar das Beste. Aber ich habe auch noch nicht alle gespielt…

Ich habe eine kleine Bildungslücke geschlossenen endlich mal Splendor in der Duell-Variante gespielt. Das hat mir sehr gut gefallen. Splendor Duel wird wohl definitiv einziehen in mein Regal.

Zusätzlich habe ich noch ein älteres Spiel wiederentdeckt – Port Royal. Irgendwie habe ich das lange nicht mehr gespielt, aber es macht einfach viel Spaß. Empfiehlt sich für alle, die auch Spiele wie Can’t Stop mögen.

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April 2nd, 2023 by Dirk
Lesezeit: 4 Minuten

In dieser Kategorie schaue ich zurück auf gespielte Spiele und gebe einen Kurzeindruck zum Spiel. Das sind keine Rezensionen, sondern nur kurze Betrachtungen und Erwähnungen – eine Art Tagebucheintrag. Dazu berichte ich auch über interessante „Findings“ im Netz rund um Brettspiele oder von Veranstaltungen und Aktionen.

Jetzt aber rein in Ausgabe KW 13/23 – Der unbekannte Wüstenplanet hoch drei.


Neu im Regal

  • Clever hoch drei (BGG)
  • Dune Imperium – Immortality (BGG)
  • Dune Imperium – Piter, Genialer Berater, Promo-Karte (BGG)
  • Dune Imperium – Rise of IX Raumschiff Upgrade1
  • Dominant Species (deutsche Version) (BGG)

Abgänge

KEINE


Heiß, aber gut – Dune Imperium

Letztes Jahr durfte ich es schon mal zu zweit spielen, nun ist Dune Imperium endgültig in mein Regal eingezogen. Und das in vollem Ornat – zumindest fast. Neben dem Grundspiel sind nun beide Erweiterungen und die Plastikminiaturen für die Raumschiffe eingezogen und es hat sich gelohnt. Schon die Partie (3 Mitspielende) mit der ersten Erweiterung Rise of IX hat gezeigt, dass sie das Spiel toll erweitert. Aber erst in Kombination mit der zweiten Erweiterung Immortality, in der die Tleilaxu uns mit Genmanipulation und spannenden neuen Karteneffekten versorgen, fühlt sich das Spiel wirklich komplett an. Es gibt nun so viele Möglichkeiten Siegpunkte zu machen, dass auch ein verlorener Kampf nur wenig als Ausrede zur Niederlage taugt. Dennoch bleiben die Intrige-Karten ein wichtiges Element, um am Ende siegreich werden zu können. Ohne die geht es nicht und man sollte in einer Partie mindestens 3 oder 4 davon gezogen haben, besser mehr. Mir haben sie am Ende zum Sieg verholfen.

Ich bin nach wie vor begeistert von dieser halbwegs thematischen Verspielung des literarischen und visuellen Werks. Am besten gefällt es mir glaube ich mit drei Personen. Ein Spiel zu zweit und solo steht noch aus. Dann folgt die große Abrechnung im Blog. 😉

PS: Den Titel dieses kurzen Artikels verstehen nur eingeschworene Hessen oder Badesalz Fans 😉


Unbekannt und spannend – Planet Unknown

Wenig erwartet und viel bekommen! Beim Besuch bei Julia und Stephan vom YouTube Kanal Spiel doch mal konnte ich Planet Unknown spielen und ich war gelinde gesagt sehr erstaunt wie gut ich das fand. Nach und nach puzzlen wir den zunächst unbekannten Planeten voll und lösen durch jedes gelegte Symbol Schritte auf den jeweiligen Fortschrittsleisten aus, die dann wiederum Effekte auslösen und so nach und nach Punkte bringen. Apropos Punkte, Punktewertungen für das Spielende teilt man sich mit seinen beiden Nachbarn. Wer die jeweilige Aufgabe besser erledigt, erhält mehr Punkte. Aber auch das vollständige Schließen von Zeilen und Spalten bringt am Ende Punkte (je länger Zeile oder Spalte umso mehr) und man sammelt Punkte durch das Einsammeln von Rettungskapseln und Meteoriten. Die Wahl der Puzzleteile erfolgt über ein Drehrad und alle nehmen und puzzlen gleichzeitig – geringe Downtime war wohl wichtig beim Design des Spiels. Alles sehr einfach und eingängig und dabei auch noch mit viel Varianz ausgestattet, da es unterschiedliche Planeten und Wertungskarten gibt, die wiederum einfacher oder schwerer zu spielen sind. Das hat mir persönlich unheimlich gut gefallen und wird noch mal genauer begutachtet.


Uwes Industriegebiet im Team

Endlich habe ich Oranienburger Kanal dann auch mal zu zweit gespielt und muss sagen, dass es sich doch noch etwas besser anfühlt als ich nach den ersten drei Solopartien gedacht habe. Das Spiel ist stets spannend und herausfordernd. Es bleibt für mich eine positive Überraschung in diesem noch jungen Spielejahr. Interessant war eine Reaktion auf meiner Facbeook-Seite zum Preis des Spiels. Ja, es ist nicht günstig, aber das ist eben der Preis (sic!), den man bei Kleinstauflagen und Produktion in Deutschland zahlen muss. Ich bin froh, dass ich das Geld investiert habe und freue mich auf weitere Partien – egal ob alleine oder zu zweit.


Spannend hoch drei

Bereits die dritte Variante im Bunde und vermutlich auch die herausforderndeste. Mit Clever hoch drei ist nun weiterer Klon des Hits von Wolfgang Warsch in mein Regal eingezogen. Ich habe es bisher nur in ein paar Solo-Partien getestet. Fand das Spiel deutlich variantenreicher als die beiden anderen und ganz schön knifflig in Bezug auf die Entscheidungen. Die ausgelösten Ketteneffekte waren wie immer sehr befriedigend. Freue mich auf die erste Runde mit anderen…

Befriedigend hoch drei – die Ketteneffekte bei Clever hoch drei

Beeple Ostera(u)ktion

Bereits zum sechsten Mal in Folge gibt es die Beeple Osterauktion und auch dieses Jahr geht das Geld wieder an die Waldpiraten. Ich finde die Aktion immer total klasse und am meisten freut sich, dass die Spiele wirklich als Spende gekauft werden und nicht immer nach Marktwert. 😉 Also, denkt dran, dass es hier nicht drum geht Schnäppchen zu machen, sondern den Kindern bei den Waldpiraten zu einer guten Zeit zu verhelfen. und wer bei der Auktion leer ausgeht, darf trotzdem spenden. 😉

Hier gehts zur A(u)ktion: https://beeple.de/beeple-osterauktion-2023/


Der Kleinkram

Blueprints aus dem Jahr 2013 ist Teil meiner Challenge 10 vor 10 gewesen. 10 Spiele, die genau 10 Jahre alt sind. Ich spiel’s immer noch gerne, aber lieber mit mehr als 2 Personen.

Bei Julia und Stephan habe ich zudem noch das 2-Personen-Spiel Pacifica gespielt. Schnell gespielt, sehr interaktiv, fühlte sich für mich aber irgendwie nicht ganz rund an (Ersteindruck!). Aus der 2er-Reihe von Kosmos eher eines der schwächeren – zumindest im Vergelich zu Spielen wie Targi o.ä.

Circle the Wagons stand schon länger auf meiner Liste der Spiele, die ich unbedingt spielen wollte. Zwei Solo-Partien später freue ich mich auf eine erste 2er Partie… 😉

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Brettspiel Notizen der Kalenderwoche 12 2023
März 26th, 2023 by Dirk
Lesezeit: 3 Minuten

In dieser Kategorie schaue ich zurück auf gespielte Spiele und gebe einen Kurzeindruck zum Spiel. Das sind keine Rezensionen, sondern nur kurze Betrachtungen und Erwähnungen – eine Art Tagebucheintrag. Dazu berichte ich auch über interessante „Findings“ im Netz rund um Brettspiele oder von Veranstaltungen. Los geht’s mit der Ausgabe KW 12/23 – Eine neue Welt in Uwes Industriegebiet.


Eine neue Welt – Terra Nova

Wer behauptet, dass die Welt da draußen immer komplizierter wird, der sollte unbedingt mal Terra Nova spielen, nachdem er Terra Mystica gespielt hat. Der kleine Bruder der großen Schwester lässt viele Elemente weg und vereinfacht, ohne dass er seine DNA vergisst. Bisher nur zu zweit gespielt, aber ich finde es schon erstaunlich wie gut das funktioniert. Und wie schnell sich das spielt! Ich denke, das ist einer der Hauptpunkte, die mich in den ersten Partien begeistert hat. Es ist wie eine Fast Food Variante eines luxuriösen fünf Gänge Menüs. Dennoch liegt es mir euch etwas im Magen, denn es vermisst auch die unglaubliche Verwobenheit und Tiefe von Terry Mystica. Dennoch eine Version, die mir gefällt, vor allem, wenn man mal Lust auf Terry Mystica hat, aber nicht die Zeit. Den echten Spielspaß bietet aber meiner Meinung nach nur das Original – und auf das lasse ich nur wenig kommen.


Ein Fort für die Kinder

Fort ist ein Deckbau Spiel (bei Spielworxx erschienen) in dem wir ein … nun ja … Fort bauen. Nach einer Partie habe ich allenfalls an der Oberfläche gekratzt, aber die Mechanismen haben mir gut gefallen und ich war etwas überrascht über die Tiefe des Spiels. Ich hatte erwartet, dass es deutlich einfacher sei und auch für Kinder zugänglich(er). Aber nur weil das Thema Kinder beinhaltet, muss es ja nicht für Kinder sein. Hat eine Lernkurve. Ach ja, Währung sind Pizza und Spielzeug, logisch oder?!


Lernkurven in Uwes Industriegebiet

Apropos Lernkurven … manchmal sind es die spontanen Käufe, die am Ende die besten sind. Oranienburger Kanal interessierte. Ich zunächst nicht. Als Uli von Spielworxx dann schrieb , dass er noch 100 in den Shop einstelle, schaute ich es mir doch mal an und entschied mich zum Kauf. Das 1-2 Personen Spiel ist im Kern nicht kompliziert und spielt sich mehr als fluffig – vor allem solo. Wir bauen unser Industriegebiet auf und versuchen möglichst viele Prestigepunkte zu sammeln. Dies tun wir durch den Bau von Gebäuden und das Aktivieren derselben. Dies geschieht entweder durch das vollständige Umschließen mit Wegen, Straßen, Schienen oder Kanälen sowie durch das Verbinden mit anderen Gebäuden über Brücken. Zunächst hat man das Gefühl, dass gar nichts vorangeht, gegen Ende setzt aber der Turbo ein und das Industriegebiet floriert geradezu. Dennoch geibt es einige Fallstricke. Das fängt schon beim Ressourcenmanagement an, führt über die kniffligen Vorgaben, wie die Gebäude von Strecken umgeben werden müssen, um den besten Ertrag abzuwerfen bis hin zu den Vorgaben wie Strecken angelegt werden müssen (Schienen und Kanäle immer angrenzend aneinander!!!). Ach ja, schlussendlich gibt es dann noch zwei Decks mit je 60 Gebäuden, von denen nur weniger als die Hälfte ins Spiel kommen. Alles in allem ein echter Klopper mit wahnsinniger Varianz und viel Entdeckungspotenzial. In den beiden Erweiterungen sind dann noch mal je zwei Kartendecks á 60 Karten enthalten. Ich bin hier noch lange nicht am Ende, aber freue mich auch mal auf eine Partie zu zweit. 🙂


Plagiat oder kein Plagiat – das ist hier die Frage

Peer Sylvester hat in einem ausführlichen Artikel mit dem Thema Plagiate im Brettspielbereich auseinandergesetzt. Aufhänger waren drei unterschiedliche Fälle, wobei der letzte und sehr aktuelle Fall um das Spiel Unfinished Business besondere Beachtung fand, da es auch in Deutschland veröffentlicht werden soll. Ein sehr lesenswerter Artikel, denn man muss sich immer wieder bewusst machen, dass die Verfolgung solcher Plagiate, insbesondere im Ausland nahezu sinnlos und vor allem zeit- und kapitalintensiv sind.

Den gesamten Artikel findet ihr hier: https://www.spielbar.com/wordpress/2023/03/26/24052/


Der Kleinkram

Und dann waren da noch die kleineren Spiele. Micro Macro forderte uns dreimal mit 4 Sterne Fällen, die waren knifflig, haben aber echt wieder Spaß gemacht. Limes ist immer noch ein gut funktionierendes Spiel für zwei Personen, das einfach gut funktioniert – einmal zu zweit und einmal solo.

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Coverbild Rezension Root
Februar 18th, 2020 by Dirk
Lesezeit: 3 Minuten

Och, wie niedlich! Wie süüüüüß. Dieser putzige Waschbär….und die Mäuse! Aber Moment mal, warum schauen die so hinterlistig? Root kommt zwar mit einer sehr niedlichen Optik daher, die Gesichtszüge der Protagonisten auf dem Cover verraten es aber schon ein wenig: Hier geht es nicht darum, dass sich die Tiere im Wald gut Freund sind. Ganz im Gegenteil. Es geht um Macht und Recht im Waldland.

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Root hat eigentlich recht einfache Basisregeln. Jeder spielt eine Fraktion des Waldlands und versucht durch Ausbreitung oder Intrige dort die Vorherrschaft zu erringen. Diese wird dargestellt durch Punkte. Klar, Punkte sind des Waldes Währung. Zwar nicht in der realen Welt, aber hier sind sie es einfach. Und wer als erstes 30 Punkte erzielt, gewinnt. Simple as that! ABER…die Tücke des Spiels liegt im Detail! Denn die Basisregeln erscheinen zunächst mal einfach. Jedoch hat jede Fraktion noch mal ganz eigene Regeln. Und damit meine ich nicht, dass sie eine kleine Asymmetrie aufweisen, wie unterschiedliche Spezialeigenschaften. Nein, sie spielen sich komplett (!!!) unterschiedlich. Jede Fraktion hat sogar einen anderen Spielablauf und nutzt andere Mechanismen. Und das ist es was Root so besonders macht…und die süßen Meeple.

Süß, aber verschlagen, die Meeple von Root

Doch wie läuft denn nun eine Partie eigentlich ab? Das ist gar nicht so einfach zu beschreiben, da ja jede Fraktion einen anderen Ablauf hat. Von daher empfehle ich jedem VOR dem ersten Spiel nicht nur die Regeln zu lesen (oder erklären zu lassen), sondern auch mal das ein oder andere Video zu schauen. Ich habe mir bspw. das folgende (englische) Video angesehen, das gut in die Konzepte der einzelnen Fraktionen einführt. Grundsätzlich gibt es einen Ablauf, dem alle Fraktionen folgen: Zunächst gibt es die Morgenröte-Phase, in der man im Wesentlichen bei den einzelnen Fraktionen den Spielzug vorbereitet oder Sonderaktionen durchführt. Dann folgt die eigentliche Aktionsphase, in der man seinen „normalen“ Spielzug durchführt – genannt Tageslicht. Und am Abend wird in der Regel aufgeräumt oder Punkte verteilt. Nun merkt ihr schon, dass ich immer „im Wesentlichen“ oder „in der Regel“ geschrieben habe. Kein Wunder, denn jede Fraktion bricht eigentlich mit einem oder mehren dieser „Prinzipien“ und verhält sich in der Phase anders als andere. Die Waldland-Allianz führt Bewegungen und Angriffe bspw. in der Abend-Phase durch, die anderen in der Tageslicht-Phase. Und so zieht sich das eigentlich durch das gesamte Spiel. Daher hat auch jede Fraktion ein recht großes Fraktionstableau, auf dem man alles noch mal übersichtlich dargestellt bekommt. Dort werden mitunter auch Dinge während des Spiels festgehalten, wie der Beziehungsstatus des Vagabunden (der hat nicht mal eine Armee!!!) mit den anderen Fraktionen. Oder es werden dort bei den Horst-Dynastien die Karten angelegt, die vorgeben, welche Aktionen ich ausführen muss – ja genau, muss (!), denn sonst kommt es in den Horst-Dynastien zu einem Aufruhr, der aber nicht immer schlecht ist.

Und wie macht man nun die Punkte?! Auch hier muss ich das Lied von Root noch mal singen: Das kommt ganz auf die Fraktion an und ist komplett verschieden. Die Horst-Dynastien beziehen Punkte bspw. u.a. aus den Nestern, die sie bereits auf dem Spielplan ausgebracht haben. Dazu können Punkte durch die Karten erzielt werden, die man ausspielt. Die Waldland-Allianz bekommt Punkte für geerntete Sympathien. Und so weiter…

Genau das alles macht aus meiner Sicht den Reiz des Spiels aus und daher rührt auch seine Komplexität. Denn wie man gegen diese oder jene Fraktion spielen muss, hängt auch davon ab, welche man wiederum selbst spielt. Dazu kommt, dass die Fraktionen sich auch recht unterschiedlich schwer spielen. Marquise de Katz und die Horst-Dynastien spielen sich noch vergleichsweise leicht und werden daher auch in einer Lernpartie empfohlen. Waldland-Allianz und Vagabund kommen dann noch mal eine Ecke komplexer daher. Mit der Flussvölker-Erweiterung kommen dann noch mal zwei neue Fraktionen dazu, die auch dementsprechend wieder ganz anders gespielt werden wollen. Und mit sechs verschiedenen Fraktionen ergeben sich dann doch interessante Konstellationen.

Auf der anderen Seite muss man das auch mögen, dieses Element des Ausprobierens und des Scheiterns. Denn gerade letzteres wird ungeübten Spielern sehr schnell passieren. Daher sollten diese auch immer mit einer eher einfach zu spielenden Fraktion starten, um nicht komplett gefrustet zu werden. Hier muss der geübte Spieler deutlich stärker als Mentor agieren, um den ungeübten Spieler nicht zu verlieren. Denn auch, wenn das Spiel einfach erscheint, am Ende „ballert“ es dann schon ordentlich rein und kann einen in die Verzweiflung treiben.

Wer mehr Auswahl braucht, bekommt mit der Flussvolk-Erweiterung noch zwei Fraktionen mehr zur Auswahl

Mein Fazit zu Root

Root kommt im Deckmantel eines niedlichen Kennerspiels daher, ist im Kern aber mehr War-Game. Lasst euch also nicht täuschen von den niedlichen großen Augen der Protagnonisten und den knuffigen Meeples. In Root steckt ganz viel Konfliktpotenzial und geübte Spieler sind hier stark im Vorteil.

Dennoch ist es eine tolle Erfahrung sich durch die Fraktionen zu spielen und unterschiedliche Kombinationen zu probieren. Wer das mag, der ist hier richtig im Waldland…

Randnotiz: Das Werk von Cole Wehrle mit Spielen wie An Infamous Traffic, Pax Pamir etc. lässt ahnen, dass er nicht gerade der Mann für die einfachen Kuschel-Spiele ist. Im Gegenteil, die anderen Titel tendieren eher in Richtung Wargame, was man Root deutlich anmerkt.

Quelle: Boardgamegeek.com
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Cover Rezension Fowers Skellig Games Hardback Fugitive
Februar 4th, 2020 by Dirk
Lesezeit: 4 Minuten

Die Spiele von Tim Fowers wissen schon optisch zu beeindrucken. Die Verpackung, das Material und die thematische Einbettung suchen ihresgleichen im Markt. Das kooperative Einbruchspiel Burgle Bros. besitze ich nun schon länger und auch dieses ist immer noch schön anzusehen (Unboxing Video). Nun hat der kleine hessische Verlag Skellig Games den Vertrieb für die Spiele von Tim Fowers übernommen (Interview mit Skellig Games Gründer Uwe Bursik). Zwei Vertreter konnte ich mir schon ansehen – Hardback und Fugitive. Beide Spiele werde ich mir in dieser Kurzkritik anschauen.


Hardback folgt auf Paperback

Paperback war bereits ein großer Erfolg unter den eingeschworenen Spielern. Und wie das so ist mit Erfolgsmodellen, werden diese gerne fortgesetzt. Und so folgt auf Paperback der „Nachfolger“ Hardback. Und auch hier gilt: Dominion trifft Scrabble. Geht nicht? Oh doch…

Hardback Solo
Der Stuhl gegenüber bleibt leer – Hardback geht auch solo…

Wer Dominion kennt, sollte mechanisch mit Hardback wenig Probleme haben. Beide Spiele teilen sich nämlich die mechanische Basis – das Deckbuilding. Deckbuilding bezeichnet Spiele, bei denen man eine eher schlechte Starthand an Karten durch gezielte Hinzunahme weiterer Karten verbessert und so in der Regel versucht, Kettenreaktionen der Karteneffekte auszulösen. Nichts anderes passiert bei Hardback.

Zunächst besitzt jeder Spieler die gleichen Startkarten mit großen Buchstaben darauf sowie einige zufällig unter den Spielern verteilte Buchstaben. Im Spielzug nimmt man 5 Karten vom eigenen gemischten Nachziehstapel auf die Hand und versucht in seinem Spielzug ein Wort zu bilden. Die Buchstaben auf den ausgespielten Karten dienen dabei als…nun ja…Buchstaben eben. Dreht man eine Karte mit der Rückseite nach oben, gilt sie als beliebiger Buchstabe. Warum also nicht alle Karten als Joker ausspielen? Ganz einfach, weil jede Karte auch noch Spezialfunktionen hat, außerdem braucht es natürlich Buchstaben, sonst ist es ja kein Wort. Zu Beginn ist es besonders wichtig Geld zu haben, denn nur so kann ich aus der zentralen Auslage – eine Art Buchstabenmarkt für angehende Autoren – von 7 Karten eine neue für mein Kartendeck kaufen. So verbessert sich meine persönliche Buchstabenauswahl sukzessive und damit auch die Möglichkeiten Worte zu bilden. Selbstverständlich liefern die Karten auch weitere Effekte, die mir helfen tollere Worte zu bilden und noch mehr Effekte zu nutzen. Aber am Ende kommt es dann nur auf eines an: Ruhm! Wer braucht schon Geld?! Die Siegbedingungen in diesem Autorenrennspiel (ja, da muss man genau lesen… 😉 ) sind nämlich recht klar geregelt: Wwer als erstes 60 Ruhmpunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

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Auf mehr Regeln möchte ich hier gar nicht eingehen, denn ich denke, man bekommt ein gutes Gefühl, wie das Spiel funktioniert. Und es funktioniert ausgesprochen gut. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass diese Kombination so cool ist. Ich bin kein großer Wortspiel-Fan. Klar spiele ich mal Codenames oder Letter Jam. Aber es ist einfach nicht das, was ich vom Herzen her mag. Tim Fowers allerdings hat mit Hardback ein Spiel geschaffen, das eine solch interessante Kombination bietet, die mir ausgesprochen gut gefällt. Wirken die ganzen Genres, Punkte und Effekte zunächst verwirrend, ist man doch vergleichsweise schnell im Spiel drin und findet sich prima zurecht.
Das Material ist herausragend. Tolle Kartenqualität, ein wundervolles Schachteldesign und eine durchdachte Packweise (inklusive kleiner Trenner für die einzelnen Kartentypen).

Spielsituation Hardback
Nicht die besten Buchstaben für ein Wort…

Es gibt über das Grundspiel hinaus noch einige Zusatzmodule und auch ein Solo bzw. kooperativer Modus ist an Bord.
Hardback ist für mich eine echte Entdeckung. Ganz getreu dem Motto: Dominion trifft Scrabble.


Nix wie weg – Fugitive

Deduktionsspiele für zwei Spieler. Erinnert mich an dieses Suchspiel mit dem umklappbaren Gesichtern aus den 90ern (wie hieß das noch mal?). Nun ja, da hat man auch schon spannenderes gehört. Aber auch hier schafft es Tim Fowers uns (und vor allem mich) zu überraschen. Und auch hier ist das Spielprinzip einfach, aber nicht leicht.

Nix wie weg - Fugitive

Bei Fugitive gibt es den namensgebenden Flüchtenden und eine Polizeichefin. Letztere will den Flüchtenden schnappen, wobei Ersterer sich von Versteck zu Versteck hangelt. Die Verstecke sind Zahlenkarten von 01 bis 42. Zu Beginn hat der Flüchtende eine Starthand aus den Karten 01, 02, 03 und 42 sowie fünf Karten von den bereits zu Spielbeginn bereitgelegten und gemischten drei Kartenstapeln. Die Polizistin hat zu Beginn keine Karten. In seinem Spielzug legt der Flüchtende nun von seiner Hand eine beliebige Karte in die Versteckreihe aus. Die Karte wird verdeckt hingelgt und darf maximal 1, 2 oder 3 Nummern höher sein als die zuvor liegende Karte. Um seinen Vorsprung zu vergrößern, darf der Flüchtende noch sprinten und so durch zusätzlich mit dem Versteck abgelegte Sprintkarten schneller voranzukommen, also höhere Nummern zu legen. Anschließend zieht er eine Karte von einem der drei Nachziehstapel nach. Diese sind übrigens nach Nummernbereichen vorsortiert und dann jeweils gemischt.

Die Polizistin darf in ihrem Spielzug gar nicht viel tun, außer eine Karte von einem beliebigen Stapel zu ziehen und ein oder mehrere Verstecke zu nennen. Letzteres geht natürlich nur durch geschicktes Kombinieren der gespielten Karten und Sprintkarten, der gewählten Nachziehstapel beim Nachziehen und der eigenen Handkarten. So geht es weiter, bis die Polizistin entweder alle Verstecke aufgedeckt hat oder der Flüchtende die 42 spielt. Dann darf die Polizistin noch mal eine Hetzjagd veranstalten, um möglichst viele Verstecke aufzudecken. Sollte es ihr gelingen alle bis zur 42 gelegten Verstecke zu finden, gewinnt sie das Spiel, andernfalls der Gauner.

Spielsituation Fugitive
Welches Versteck eignet sich als nächstes – Als Flüchtender legt man immer vor…

Auch bei Fugitive gilt, alles einfach, aber nicht trivial. Denn gerade als Polizisitin muss man schon gut kombinieren, wenn man den Flüchtenden fassen will. Der ist nämlich erst mal immer im Vorteil. Bei Fugitive ist das wie bei so vielen Spielen dieser Art: Die erste Partie wirkt noch ein wenig unbeholfen, gerade als Polizistin. Aber je öfter man, vor allem mit gleicher Besetzung, spielt, desto interessanter wird das Spiel und es entfaltet sich ein schönes Psychoduell mit Bluffen und Tricksen.

Auch materialmäßig ist hier alles rausgeholt worden was geht. Die Magnetverschlussschachtel im Aktenkofferdesign und die tollen Illustrationen im 50er/60er-Jahre Stil unterstützen das Thema. Das Spiel hätte man sicherlich auch mit einfach nummerierten Karten spielen können. Aber das Thema passt so gut zum Spiel, dass man es sich gar nicht anders vorstellen kann. Die kleine Anleitung im Din A6 Format war mir etwas zu fummelig und die Schrift nicht sonderlich gut lesbar. das ist zu verschmerzen, denn sie ist kurz aber ausreichend genau in der Spielbeschreibung. Auch bei Fugitive gibt es noch zusätzliche Möglichkeiten das Spiel auszubauen, aber ehrlich gesagt habe ich da nie den Drang nach verspürt. Und wenn man es mitnehmen möchte, kann man auch einfach auf die Kartenablage verzichten und dann ein handliches Set an Karten, das man in die Hosentasche stecken kann.

Fazit zu Hardback und Fugitive

Mit den beiden und weiteren Spielen holt sich Skellig Games exotische aber tolle Spiele ins Programm, die von den meisten Kritikern meines Wissens gelobt wurden. Beide Spiele bringen tolle Optik und hochwertiges Material mit.
Mir persönlich hat es vor allem Hardback angetan, das mit einer mechanischen Eleganz zwei Genre verheiratet, von denen ich niemals gedacht hätte, dass sie ein Paar werden könnten. Wirklich ein tolles Spiel.

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