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Oktober 9th, 2017 by Dirk
Lesezeit: 3 Minuten

Merkwürdige Dinge gehen vor in der kleinen Stadt. Menschen verschwinden unter mysteriösen Umständen oder benehmen sich komisch. Irgendwas ist merkwürdig dieser Tage. Wir sollten dagegen ankämpfen und versuchen unsere Leute zu sichern, anstatt sie diesem mysteriösen Ding zu überlassen.

Zweiseitiges Schachtel-Cover von Inbetween

Stimmungsvolles zweiseitiges Schachtelcover

So in etwa ist die Hintergrundgeschichte, die sich Board&Dice, der kleine polnische Verlag, zu ihrem neuen Spiel ausgedacht hat. Erinnert nicht umsonst an die Netflix-Serie Stranger Things. Nach Pocket Mars kommt erneut ein kleines Spiel mit vielen Karten und ein paar Holzwürfeln zu mir ins Haus geflattert. Ein sehr weit entwickelter Prototyp, der sich schon wirklich gut spielen lässt.

InBetween ist ein Duell zwischen zwei Welten, der hiesigen und einer weiteren unbekannten Dimension, die die Bewohner in ihre Fänge ziehen möchte. Und so übernimmt ein Spieler die Rolle dieser unbekannten Kreatur, der andere spielt auf der Seite der Kleinstadt („The Town“), als was genau dort, wird jedoch nicht spezifiziert. Vielleicht so eine Art Gemeinschaftsgeist.

Zehn zufällig gezogene Bewohner werden in der Mitte ausgelegt. Jede einzelne Karte zeigt dabei denselben Charakter in der hiesigen und der anderen Dimension – zu Beginn jeweils abwechselnd. Zudem bekommt jeder Charakter einen Safety-Marker, der allerdings noch nicht auf der Karte platziert ist. Charaktere, deren Safety-Marker nicht auf der Karte liegen, sind nämlich „inbetween“, also zwischen den Welten, jedoch – erkennbar an der ausliegenden Seite der Karte – einer der beiden Welten eher zugewandt. Die Spieler erhalten weiterhin jeweils 5 Energiemarker und ziehen drei Handkarten von ihrem jeweiligen Nachziehstapel.

Spielfläche von Inbetween von board&diceJeder Spielzug gliedert sich in mehrere Phasen:
Zu Beginn seines Zuges kann ein Spieler einmalig im Spiel seine Aufmerksamkeitsaktion (Awreness Ability) durchführen, eine starke Sonderaktion, die man manchmal einfach benötigt, um nicht unterzugehen.
Danach wählt man eine von drei möglichen Aktionen: Spielt man eine Handkarte aus, kann man bei einer Person mit passendem Symbol (z.B. Sheriffstern, Kralle, Hände etc.) den Safety-Marker um eine Position bewegen. Ziel ist es nämlich, diesen bei drei Personen auf den Status „Safe“ (Town-Spieler) oder „Devoured“ (Kreatur-Spieler) zu bewegen. Zusätzlich kann man gegen Abgabe von Energie die Fähigkeit der ausgespielten Karte nutzen oder einen Gegenstand einsetzen (diese haben dauerhafte Effekte). Zwei weitere mögliche Aktionen sind Ausruhen (gibt Energie) und Vorbereiten (Handkarten ablegen und auf 5 aufziehen).
Die dritte Phase ist die Aufmerksamkeitsphase, in der man die Aufmerksamkeit einer Seite erhöhen kann. Steht der Zugmarker bspw. auf einem Town-Charakter, kann der Town-Spieler gegen Abgabe von Energie seine Auferksamkeit auf die nächste Stufe erhöhen. Ist dieser Charakter im Status Guarded oder Safe (bzw. Terrified oder Devoured), kann man noch die jeweilige Sonderfähigkeit des Charakters aktivieren. Gelingt es einem Spieler bei Stufe 6 zu landen, gewinnt er das Spiel sofort. Man sollte das also möglichst immer tun. 
Am Ende der Runde wird der Zugmarker einen Platz weiter bewegt und auf die andere Seite gedreht.

Gewinnen kann man durch das Sichern (“Safe”) oder Verschlingen (“Devoured”) von drei Charakteren sowie durch das Erreichen der Stufe 6 auf der Aufmerksamkeitsleiste.

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Da ist gleich klar, zu wem welcher Kartenstapel gehört.

Thematisch hat Board&Dice hier viel rausgeholt. Das Setting ist stimmungsvoll erzählt und auch der Mechanismus passt sehr gut dazu. Das ständige Hin- und Herbewegen der Safety-Marker auf den einzelnen Charakter-Karten symbolisiert das Tauziehen um den Verbleib in der jeweiligen Dimension sehr gut. Das Gameplay ist nach ein paar Runden eigentlich in Fleisch und Blut übergegangen, aber nicht sofort ab der ersten Runde eingängig. Zunächst erscheint der Mechanismus hier und da etwas sperrig. Bei der zweiten Partie geht es aber gleich rund und es gibt kaum noch Fragen. Meistens reicht dann die kleine Zug-Übersichtskarte als Unterstützung beim Spiel.
Die Anleitung könnte in meinen Augen etwas mehr auf den Punkt kommen. Da die Zugstruktur sehr klar ist, würde ich mir ein Flussdiagramm wünschen, dessen Pfad man einfach folgen kann (es wird generell einfach zu wenig mit Flussdiagrammen gearbeitet!).
Zu betonen ist noch das tolle Artwork, sowohl der Schachtel als auch der Karten. Das Thema wird durch die stimmungsvollen und teilweise unheilvollen Bilder toll transportiert. Da kommt richtig viel Atmosphäre auf. Dazu noch ein passender Soundtrack – Licht dämpfen ist wegen der kleinen Kartentexte eher nicht empfehlenswert – und man wird regelrecht in die Welt eingesaugt. Der Soundtrack von Stranger Things würde sich schon mal anbieten.

FF8A5840-EDEF-4677-AFFC-3239063F6824InBetween ist ein besonderes kleines Spielchen, das man auch gut im Urlaub spielen oder auf Reisen mitnehmen kann. Es ist zwar weit entfernt vom Standard-Reise- oder -Urlaubsspiel, thematisch sowie auch mechanisch, macht aber ja nix. 🙂 Mir gefällt dabei vor allem die tolle Verbindung aus Thema und Mechanik, die den „Struggle“ der beiden Welten toll transportiert.

Verlagsseite von Board&Dice

BGG-Seite zu InBetween…

Januar 8th, 2018 by Dirk
Lesezeit: 2 Minuten

Der kleine polnische Verlag Board and Dice lässt mich einfach nicht los. Ständig gibt es was zu berichten über die Aktivitäten der umtriebigen Polen. Nach Inbewtween und Pocket Mars landet nun auch der kleine Notizblock-Würfler Harvest Dice unter dem eingedeutschten Namen Würfelgemüse in der Spieleschmiede.


Wie Würfelgemüse gespielt wird

Würfelgemüse von Board and Dice Spieleschmiede Harvest Dice

Eine Schachtel Würfelgemüse bitte…

Würfelgemüse folgt dem Schema vieler erfolgreicher kleiner Würfelspiele. Der Startspieler würfelt zunächst alle Würfel. Danach wählen alle Spieler reihum immer einen Würfel aus der Mitte aus, bis sich darin nur noch ein Würfel befindet. Der ausgewählte Würfel muss sofort in den eigenen Garten gepflanzt werden oder an die Schweinchen verfüttert werden (wusste gar nicht, dass die Würfel mögen).
Die Würfelfarbe gibt dabei vor, um welche Gemüseart es sich handelt, die Augenzahl legt die Spalte im Garten fest, in die der Würfel gepflanzt werden muss. Der Kniff: Hast man die gewählte Gemüseart bereits im eigenen Garten, muss man angrenzend an anderes Gemüse derselben Art pflanzen – logisch irgendwie, wenn man schon mal ein Gemüsebeet in echt gesehen hat. Das führt uns dann aber zum Schweinchen des Spiels. Dieses füttert man mit Würfeln, die man nicht verwenden kann und kann so Sonderfähigkeiten freischalten, die es dem Spieler erlauben, Gemüse auch an anderen Stellen im Beet zu pflanzen.
Der am Ende der Runde übrig gebliebene Würfel gibt an, welche Nachfrage auf dem Gemüsemarkt nicht erfüllt werden konnte und steigert den Wert dieser Gemüseart. Dies bestimmt am Ende des Spiels, wie viele Punkte man pro gepflanztem Gemüse einer Art bekommt. Bonuspunkte gibt es zudem für einen möglichst lückenlos zugepflanzten Garten und ein sattgefressenes Schweinchen.

Mit dabei sind auch gleich erweiterte Regeln, bei denen mehr Ferkelfähigkeiten zur Verfügung stehen. Weiterhin kann es bei der Nutzung der erweiterten Regeln passieren, dass eine bestimmte Gemüseart am Spielende gar keine Punkte bringt. Und schlussendlich gibt es Bonuspunkte für den Spieler mit der Mehrheit bei einer Gemüseart.

Startspielermarker von Würfelgemüse von Board and Dice in der Spieleschmiede

Startspielermarker von Würfelgemüse

Das alles klingt für mich nach einem netten Füller und passt für mich in die Kategorie der Würfelspiele rund um Noch mal und ähnliche Spiele. Für mich sind das die perfekten Lunchgames, die man mal mit ein paar Kollegen nach dem Mittagessen spielen kann. Oder natürlich als Auftakt oder Absacker beim großen Spieleabend. Ich bin wirklich gespannt drauf, wie das Spielgefühl bei Würfelgemüse ist und wie viele taktische Möglichkeiten man hier am Ende wirklich hat. Dass es zwei Arten von Regeln (Basisregeln und erweiterte Regeln) gibt, begrüße ich sehr, so öffnet das die Möglichkeit in einer Erwachsenenrunde etwas mehr Pfeffer reinzubringen, als in einer gemischten RUnde mit Kindern unter 10 Jahren, denn das Spiel soll schon für Achtjährige taugen. Zu meinen persönlichen Eindrücken zum Spiel dann hoffentlich in Kürze mehr…


Was bei Würfelgemüse dabei ist

Schachtelinhalt von Würfelgemüse von Board and Dice in der Spieleschmiede

Würfellastiger Schachtelinhalt

Das Spiel besteht aus dem typischen Material eines kleinen Würfelspiels. Würfelgemüse kommt mit neun farbigen Standardwürfeln, zwei Blöcken für das Basisspiel und das erweiterte Spiel sowie vier Bleistiften daher. Dazu kommt ein Schweinchen Startspielermarker, der dem von No Siesta! zur Ehre gereicht (ein Verbesserungsziel, das bereits erreicht wurde).

Das Spiel soll bis März bereits eingedeutscht sein und an die Unterstützer versendet werden. da das Spiel im Wesentlichen sprachneutral ist, sollte das auch gut erreicht werden können.


Hier geht es zur Spieleschmiede-Seite

Hier findet ihr die Seite von Board and Dice

Regelmäßige Crowdfunding News findet ihr übrigens auch in Saschas Blog www.Brettspiel-Angebote.de

Dezember 19th, 2017 by Dirk
Blight Chronicles: Agent Decker von Board&Dice Lesezeit: 2 Minuten


Im Moment scheint das Thema Solospiele so richtig durch die Decke zu gehen. Immer mehr Verlage integrieren Solo-Modi in bestehende Spiele und es erscheinen auch immer mehr reine Solo-Spiele, auch wenn mit „Der Unterhändler“ gerade ein interessantes Solospiel von der Veröffentlichungsliste gestrichen wurde. Mit Blight Chronicles: Agent Decker kommt aber nun eines hinzu…


Blight Chronicles: Agent Decker von Board&DiceDer polnische Verlag Board&Dice hat nun angekündigt mit Blight Chronicles: Agent Decker ein story-basiertes Solospiel zu veröffentlichen, das verschiedene interessante Ansätze hat.

Es soll eine durchgängige Storyline besitzen und vielfältige Entscheidungen vom Spieler fordern. Die Story soll zudem auf unterschiedliche Weisen enden können, je nachdem, welche Entscheidungen im Spiel getroffen wurden. Weiterhin sollen die Entscheidungen großen Einfluss auf die Entwicklung von Story und Charakter haben. Und zu guter Letzt soll das Spiel auch eine Herausforderung für den Spieler darstellen, bei der man seine Taktik permanent überprüfen und ändern muss.

 

Worum geht es bei Blight Chronicles: Agent Decker?

Wie funktioniert Blight Chronicles: Agent Decker nun in etwa? Zu Beginn einer Mission erhält man zunächst ein Briefing. Jede Mission ist dabei in unterschiedliche Abschnitte unterteilt und jede Mission verfügt über ein eigenes Ziel. Wichtigste Eigenschaft ist es für den Agenten unentdeckt zu bleiben und sich nicht zu erkennen zu geben. Sollte er zu auffällig agieren, verliert man das Spiel. Das Kartendeck mit dem man das Spiel startet verändert sich durch Ausrüstung, die man erhält und Hindernisse, die man überwindet. Dabei muss man stets darauf bedacht sein, nicht zu auffällig zu agieren und wenig „Krach“ zu machen.

Klingt für mich sehr spannend und nach einer Art analogem Adventure Game. Ich hoffe, dass Blight Chronicles: Agent Decker auch auf Deutsch erscheint, denn ich könnte mir vorstellen, dass es hierfür eine große Fangemeinde im deutschsprachigen Raum gibt. Jedoch ist dabei zu bedenken, dass die Umsetzung eines storylastigen Spiels natürlich für eine Übersetzung erheblichen Aufwand bedeutet. Da bereits Inbetween und Pocket Mars über die Spieleschmiede gelaufen sind, könnte man hier auch direkt über eine Partnerschaft nachdenken, um die Übersetzungen so gut wie möglich hinzubekommen.

 

Start auf Kickstarter ab März geplant

Ab März soll Blight Chronicles: Agent Decker dann auf Kickstarter live gehen und bis dahin wird man sicherlich noch das ein oder andere Detail erfahren. Leider gibt es im Moment nur den Teaser und noch keine Eindrücke vom Material. Bekannt sind nur die folgenden Ausstattungsmerlmale: fast 200  Karten, 14 Stage-Karten, ein Story-Buch und ein Playerboard. Ich bin mir aber sicher, dass im Rahmen der Kickstarter-Kampagne noch weitere Materialien dazu kommen könnten.

Oktober 31st, 2017 by Dirk
Lesezeit: 10 Minuten

Es waren mal wieder viel zu viele Eindrücke, die auf einen auf der SPIEL’17 einprasselten und alles beschreiben und erzählen zu wollen, würde den Rahmen sprengen. Trotzdem ein paar der wichtigsten Erinnerungen und Momente in Wort und Bild.

Grundsätzliches

Die Messe wandelt sich. Sie wird größer (immer mehr Aussteller, Hallen und Besucher), sie wird teilweise unangenehm voll, es gibt Schlangen an manchen Ständen und manche Verlage professionalisieren ihren Messeauftritt auf ein wahnsinnig hohes Niveau. Letzteres ist zwar beeindruckend, sorgt aber auch dafür, dass die Messe optisch und auch akustisch lauter wird – zumindest an einigen Stellen. Aber auch mehr und mehr kleine Verlage zeigen ihre mit sehr viel Herzblut produzierten Spiele. Obendrauf gibt es auch ganz viele Spiele, die kurz vor oder gerade mitten in der Finanzierungsphase auf Crowdfunding-Plattformen stehen. Die Mischung hat sich alleine in den letzten fünf Jahren in denen ich die SPIEL aktiv als Besucher vor Ort begleite sehr verändert. Kleiner Nachteil für alle die spielen wollen ist allerdings, dass es mitunter sehr schwierig ist, an einen Tisch zu kommen. Da braucht man entweder Glück oder Standvermögen. Aber wer geht schon zum Spielen dorthin? Kaufen und Konsum lautet die Devise bei den meisten Messebesuchern. Wobei das Gezeter über die „schlechten“ Preise dieses Jahr in meiner Wahrnehmung besonders groß war. Messepreise sind eben keine Sonderangebote oder Lagerabverkaufspreise. Die Preise ziehen generell auch bei Spielen weiter an und sorgen teilweise für Unmut bei den Spielern. Allerdings sind die meisten der hochpreisigen Titel mittlerweile auch auf einem Niveau produziert, das vor wenigen Jahren noch kaum auszudenken war. Custom Meeple sind heute häufig Standard und ein durchgängiges grafisches Konzept eher Notwendigkeit denn besonderes Merkmal. Und so wandelt sich die Branche und eifert in Teilen der Videospielbranche nach. Spektakel und Aufmerksamkeitserregende Aktionen sind mittlerweile notwendig, um Kundschaft anzulocken. Der Asmodee Stand in Halle 1  zeigte dies sehr deutlich. Größer, lauter und bunter geht es kaum. Aber warten wir erst mal nächstes Jahr ab…

Die Spiele

Im Folgenden möchte ich ein paar Verlage/Spiele exemplarisch herausgreifen, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Diese Aufzählung ist rein emotional entstanden und folgt keiner inhärenten Logik und stellt natürlich auch ein rein subjektives Empfinden meinerseits dar. Und die Liste ließe sich schier endlos fortführen…

Die Großen, die Kleinen und die Heranwachsenden

Hans im Glück

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Fette Pokerchips als Siegpunkte – fühlt sich gut an…

Majesty hat mich bereits im Vorfeld sehr interessiert. Karten auslegen und relativ überschaubare Spieldauer, ich fühlte mich an mein First Class-Trauma erinnert (schönes Spiel und auf der Messe von mir links liegen gelassen). In der Tat ist Majesty kein schlechtes Spiel und geht extrem locker flockig von der Hand. Der Mechanismus ist denkbar einfach und jeder hat es in maximal 10 Minuten verstanden. Die Pokerchips als Punktezähler machen viel her (schwere Qualität, keine leichten Plastikchips) und es macht einfach Spaß mit den ganzen Chips zu hantieren. Trotzdem war das Spiel für mich eine Spur zu interaktions- und ereignislos. Ich hatte nie das Gefühl wirklich gegen jemanden zu spielen und auch die Angriffe mit den Rittern haben nie wirklich geschmerzt. Die Spieldauer liegt zu viert (alles Vielspieler) bei maximal 20-25 Minuten. Ich müsste dem Spiel noch mal eine zweite Chance geben. Im ersten Spiel hat es mich leider nicht abgeholt. Lobend erwähnen möchte ich hier aber noch die grafische Gestaltung. Die hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen.

 

Queen Games

Über Merlin und Pioneers habe ich ja schon an anderer Stelle berichtet. Ich habe das Gefühl, dass Queen Games sich wiedererstarkt zurückmeldet und auch im nächsten Jahr wieder mit ein paar interessanten Spielen um die Ecke schauen könnte. Im Raum steht ein neues Spiel von Stefan Feld sowie eine große Neuauflage von Alhambra. Bei letzterem wird es ein große Schachtel geben, die neben dem Grundspiel und einigen Modulen, auch komplett neue Module enthalten wird, die von anderen Autoren beigetragen werden sollen. Das Ganze ist das eine Art Jubiläumsedition zum 30-jährigen Queen Games Auftritt als Verlag auf der Messe. Ansonsten erscheinen im Frühjahr noch ein oder zwei Kinderspiele sowie ein Familienspiel. Alles noch nicht in Stein gemeißelt, aber schön zu sehen, dass der Verlag wieder was tut, um wahrgenommen zu werden.

 

Pegasus Spiele

Auch der Stand von Pegasus ist gefühlt noch größer geworden. Durch die Zusammenarbeit mit der Edition Spielwiese und eggertspiele/Plan B sowie weiteren Vertriebspartnern verteilen sich die von Pegasus vertriebenen Titel mittlerweile auf viele Stände der Messe, wenn auch in unterschiedlichen Sprachen.
Indian Summer ist das zweite Spiel im Rahmen der Rosenberg’schen Puzzle-Serie beim kleinen Berliner Verlag und macht einiges anders als Cottage Garden. Gerade deshalb lohnt sich der Blick auf dieses Spiel auch. Ein drittes Spiel soll übrigens auch noch erscheinen, daher finden sich nun auch an der Seite der beiden bisher erhältlichen Spiele Nummerierungen.
Mit Noria haut die Edition Spielwiese auch einen richtig dicken Brocken raus, der dazu noch mit einem interessanten und individualisierbaren Aktionswahlmechanismus ausgestattet ist. Das Spiel zieht einen sofort in seinen Bann und lässt tolle Welten vor dem inneren Auge entstehen – Michael Menzel und Klemens Franz haben hier ganze Arbeit geleistet. Debütantin Sophia Wagner hat hier anscheinend gleich mal einen Meilenstein abgeliefert. Jedoch wirken die vielen Elemente auch erstmal abschreckend – ein echtes Expertenspiel eben.
Das Istanbul Würfelspiel, von mir liebevoll “Würfelbul” genannt, gefällt mir irgendwie besonders gut. Ich konnte es schon auf dem Pegasus Pressetag spielen und der Erst-Eindruck hat sich bestätigt. Es rollt sich gut über den Basar.
Mit Queendomino steht die Nachfolgerin für Kingdomino im Raum. Im Kern gleich, aber mit ein paar anderen Elementen (insbesondere Gebäudekärtchen), ist auch die Königin ein tolles Familienspiel. Die beiden Spiele lassen sich sogar kombinieren, so dass es doch tatsächlich Sinn macht, beide zu besitzen. Und von Kingdomino gibt es nun noch eine XXL Version für Menschen mit einem besonders großen Tisch und Geldbeutel.
Heaven & Ale ist ein von eggertspiele entwickeltes Spiel, das sich rund ums Bierbrauen dreht. Der Aktionswahlmechanismus erinnert an Francis Drake oder Glen More. Ein sehr verschachteltes und verzwicktes Spiel mit vielen kleinen Mechanismen und ein paar schwierigen Entscheidungen.
Bei Re-World (auch eggertspiele) müssen wir die Erde verlassen und unsere Raumschiffe so geschickt packen, dass wir an unserer Destination auch alles gut rausbekommen. Ganz nach dem Motto: Last in, first out. Wirkt ein bißchen wie Galaxy Trucker in ordentlich und mit weniger Ironie (gar keiner, um genau zu sein). Klingt spannend, schaue ich mir an…
Dazu kamen bei Pegasus zahllose andere kleinere Spiele, die erst mal nicht so sehr in meinem Fokus standen.

 

HUCH!

TA-KE durfte ich ja schon spielen und bewerten. Auf der Messe wurde es nun auch von vielen Menschen gespielt und eigentlich kam es mir vor, als hätte es wirklich allen gefallen. Es hat auch bei mir nicht an seiner Faszination verloren. Echt gelungen!
Rajas of the Ganges habe ich mir auch näher angesehen und freue mich schon auf die erste Partie. Allein schon die vielen bunten Würfel! Man puzzelt carcassonne-esque auf seinem Tableau, um so die beeindruckendste Palastanlage zu bauen. Dabei gibt es viele kleine Mechanismen, die einem Ruhm und/oder Geld bringen. Und sobald sich die Marker auf der Geld- und Ruhmesleiste eines Spielers kreuzen, diese verlaufen nämlich gegenläufig, ist Schluss und es wird abgerechnet.
Bei Feuville bin ich gespannt, inwiefern es sich um ein Familienspiel handelt oder ob doch mehr drinsteckt. Optisch hat es mir gefallen, der Rest muss sich im Spiel zeigen.
Lyngk von HUCH! war übrigens eines der drei nomminierten Spiele zum neu geschaffenen Preis InnoSpiel. Gewonnen hat den neuen Preis aber dann doch Magic Maze.

 

Iello

Ich sage nur: Bunny Kingdom. Sieht unfassbar niedlich aus, klingt nach einem verrückten Setting, sollte man sich also ansehen. Ist demnächst hoffentlich mal auf dem Tisch und ich hoffe, es kann die Erwartungen an ein niedliches Spiel auch erfüllen.
Arena for the Gods hatte ich ja vor der Messe bereits ausgepackt und angesehen. So 100%ig hat es mich leider nicht gepackt, obwohl mir der Grundmechanismus eigentlich gefiel. Als 2-Personen-Spiel ist es leider durchgefallen, aber mit 4 und mehr kann es durchaus spaßig sein, abgesehen von der langwierigen Auktions-Phase am Anfang.

 

Feuerland

Feuerland hat es geschafft! Am Donnerstag bildeten sich lange Schlangen vor dem Verkaufsstand. Charterstone und Gaia Project sorgten für enormen Andrang. Charterstone war der Hype-Titel schlechthin. Unfassbar schnell vergriffen, dann eigentlich nur noch in englischer Sprache zu bekommen, musste ich doch meine Position an der Seitenlinie verlassen. Angespielt durch Würfelmagier Holger, wusste das Spiel so sehr zu überzeugen, dass es nun doch auf meiner Wunschliste landen wird. Sieht auch einfach zu toll aus.
Gaia Project ist im Kern ein Terra Mystica Klon, der einige neue spannende Elemente enthält. Habe ich nicht direkt eingepackt, werde ich mir aber wohl auch ansehen müssen. Tolles Material und tolle Grafik machen daraus ein rundes Erlebnis denke ich.
Feuerland hat sich weiter gemausert und kann die Produktionsmengen deutlich nach oben fahren. Ein Highlight jagt hier das nächste und die Arler Erde Erweiterung muss dann doch auch noch her. Die zweite Erweiterung zu Scythe musste ich natürlich auch einpacken, wenn ich schon den jungen Nachwuchsautor interviewen durfte. Und was sonst noch kommt in Kooperation mit Stonemaier Games bleibt abzuwarten. Eine Erweiterung für Scythe sollte es auf jeden Fall noch geben, das hat Jamey im Interview ja bereits verraten.

 

Portal Games

Der kleine (?!) polnische Verlag ist eigentlich schon ein großer Verlag. Der Stand ist mittlerweile auch auffällig groß und nimmt erheblichen Raum in Halle 3 ein.
Die deutsche Version von Cry Havoc war dort zu bestaunen und die englische Version von Alien Artifacts. Ersteres durfte ich schon spielen, letzteres nur als Prototyp auf dem Portal Games Day. Auf beide Spiele bin ich sehr gespannt, auch wenn Area Control (Cry Havoc) nicht so mein Ding ist. Trotzdem holen mich die Spiele von Portal Games irgendwie ab, vor allem die düsteren Sci-Fi-Themen wissen mir zu gefallen. Eingepackt habe ich auch Rising 5, da ich hier auch auf den Solo-Modus gespannt bin.

 

board & dice

Diesmal wirklich ein kleiner Verlag – wieder aus Polen. Aber auch board&dice hat sich verändert. Vor ein paar Jahren erstand ich an deren kleinen Stand in Halle 2 Dice Brewing. Dieses Jahr war dieser Stand deutlich größer und alle Tische permanent besetzt. Im Vorfeld konnte ich Pocket Mars und InBetween bereits als Prototypen antesten. Zwei kleine Spiele, die sich gut mitnehmen lassen. Gerade InBetween ist aufgrund der stimmigen Gestaltung und der Story ein Highlight in meinen Augen. Das 2-Personen-Spiel sieht toll aus und setzt die Story im „Stranger Things“-Universum in einem sehr passenden Mechanismus um. Derzeit nur auf englisch erhältlich, aber vielleicht ist das ja dann doch mal ein Titel, den ein deutscher Verlag aufgreift. Lohnen würde es sich…
Und dann noch die deutsche Version von The Networks. Sehr thematisch, sehr hintergründig und auf den deutschen Markt angepasst. Da ich schon Prime Time sehr mochte und mich The Networks noch mehr an Mad TV erinnert, scharre ich schon mit den Hufen vor der ersten Partie.

 

White Goblin Games

Montana hatte ich bereits vorbestellt, weil es mich irgendwie angesprochen hat. Außerdem gab es schwarz-weiße Kuh-Meeple für Vorbesteller dazu. Wer kann dazu schon nein sagen? Das schön gestaltete Spiel ist in Montana (ach was?!) im mittleren 19. Jahrhundert situiert. Ein gut zugängliches Worker-Placement-Spiel mit tollem Material.

 

Quined Games

Agra ist ein Schwergewicht. Der Karton wiegt gefühlt 2,5 Kilo und beinhaltet ein wahnsinnig toll gestaltetes komplexes Strategiespiel. Indien scheint ja so ein Thema zu sein dieses Jahr. Die Optik ist ein Kracher und ich freue mich megamäßig auf das Spiel.

 

Horrible Games

Auch der italienische Verlag wächst von Jahr zu Jahr. Dieses Jahr war mit Dragon Castle ein Mahjong-geprägtes Spiel im Gepäck, dessen Aufmachung schon neugierig macht. Die Spiele des kleinen Verlages wussten mir schon immer zu gefallen – von kleineren Patzern mit gewissen Murmelbahnen mal abgesehen. Apropos, die neue Erweiterung für Potion Explosion ist auch in meiner Tasche gelandet und dazu eine wichtige Information von Alessandro: Nächstes Jahr wird es wohl eine komplett überarbeitete Version von Potion Explosion geben, die sich insbesondere durch ein komplett vorgefertigtes Plastik-Murmelbahn-Dingsi auszeichnet. Ob das dann auch noch in so einer tollen Holzoptik daherkommt bleibt abzuwarten. Nachgedacht wird auch über einen Einzelverkauf der neuen Murmelbahn an alle anderen Käufer.
Ich konnte mir auch den Prototypen von Alone in einer exklusiven Demo-Runde ansehen. Ein umgekehrter Dungeon Crawler (ein Held, drei Overlords) mit sehr vielen innovativen Ideen (der Held sieht nur den Bereich in dem er sich bewegt, der Held spielt quasi in Echtzeit und die Overlords reagieren dann nur darauf – oder eben auch nicht). Neben den klassischen Dungeon Crawler Mechanismen – bewegen, erforschen und kämpfen – kommen hier noch andere Elemente wie Bluffing hinzu, da sich der Held auch an entstandenen Geräuschen orientieren muss. Insgesamt natürlich sehr viele kleine Mechanismen und Elemente, die einen überfallen, aber eine tolle Spielidee, die in der richtigen Atmosphäre und Gruppe bestimmt zünden kann.

 

King Racoon Games

Wirklich mal ein ganz Kleiner. Gerade läuft noch der Kickstarter zu Tsukuyumi, Felix Mertikats strategisches mit japanischer Mystik garniertes Sci-Fi-Spiel. Wir durften die tolle 3D-Version spielen und einen ersten Eindruck gewinnen. Die unterschiedlichen Fraktionen spielen sich wirklich sehr unterschiedlich und erfordern sehr differenziertes Vorgehen. Das Artwork ist einfach atemberaubend und die Story sowie die Welt des Spiels sehr stimmig. Am Stand tummelte sich auch viel internationale Prominenz. Unter anderem schauten sich Sam Healy von The Dice Tower und auch Edward von Heavy Cardboard das Spiel an. Gerade international könnte das Spiel auf einiges Interesse stoßen, da gerade der amerikanische Markt gegenüber Thema und Art des Spiels sehr aufgeschlossen sein dürfte. Ich habe die Gunst der Stunde genutzt, um mit Felix noch mal persönlich zu sprechen. Das Video dazu binde ich hier einfach mal ein. Kleiner Tipp an alle Interviewer: Versucht auf eurer Linie zu bleiben, sonst wisst ihr nachher nicht mehr, wer hier eigentlich wen interviewt. 😉 So wird aus einem Interview ein Gespräch…

 

Die ganz Kleinen

Tief in Halle 8 vergraben fand ich noch einen Schatz. Ohne meine „Schatzkarte“ (Ben von brettspielblog) wäre ich wohl gar nicht an deren Stand gelandet. 21 Days ist ein toll gestaltetes kooperatives Spiel rund um eine Gruppe Schiffbrüchiger. Das Spiel lässt sich auch solo spielen und ist deswegen auch auf meiner Liste gelandet. Bin sehr gespannt drauf. Der Künstler und Illustrator gestaltete mir den Innenteil des Deckels mit einem tollen Kunstwerk eines fiktiven Charakters – Mr. Dirkse. 😉

Mitten in Halle 2 stand dann noch Johannes Sich mit seinem La Cosa Nostra. Gerade zu Ende gekickstartet, stellte er hier die neuen Erweiterungskarten vor. Sehr sympathischer lockerer Mensch, der das meines Erachtens thematisch und mechanisch beste Mafia-Spiel (bisher) vorgelegt hat. Freue ich mich schon auf die nächste Partie inklusive Mietgangstern unterschiedlicher Gangs.

Die Erweiterungen

2017 geht für mich auch als Jahr der Erweiterungen ein. Es gab unglaublich viele interessante Erweiterungen zu Spielen, die ich mag. In Erinnerung geblieben sind mir:

– Terraforming Mars: Hellas & Elysium und Next Stop Venus
– Magic Maze: Maximum Security
– Arler Erde: Tee&Handel
– Scythe: The Wind Gambit
– Cacao: Diamante
– La Cosa Nostra: Guns for Hire
– Marco Polo: Die Gefährten des Marco Polo
– Potion Explosion: The fifth Element
– und viele weitere mehr

Das war wirklich auffällig. Alleine für die ganzen Erweiterung kann man eine erkleckliche Summe Geld ausgeben. Das Schlimme: Die meisten sind wirklich so interessant gewesen, dass ich sie einpacken musste.

 

Die Begegnungen

Als Blogger auf der SPIEL in Essen zu sein…ich konnte mir bis vor kurzem kaum vorstellen, was das bedeutet. Natürlich gibt es dabei unzählige Begegnungen mit anderen Bloggern, aber auch mit ein paar „Berühmtheiten“ der Brettspielszene.
Unter anderem habe ich mit Stefan Feld gesprochen, der übrigens Physik-Lehrer und kein Mathematiklehrer ist.
Irgendwie lief mir dann auch noch Eric M. Lang über den Weg, ein wirklich netter Mensch, der dauernd Quatsch machen will.
Und am Samstag rammte mich dann Arve D. Fühler (El Gaucho, TA-KE) fast aus der Bahn. Den lieben Arve sehe ich regelmäßig in meinem Spielekeller, wohnen wir doch nah beinander. Freue mich immer sehr, ihn zu sehen.
Freitags habe ich mich mit Andreas Steiger (Targi) getroffen und ihn kurz zu seinem Werk befragt. Dabei ging es mir auch um den Solo-Modus, den er entwickelt hat. Das Video könnt ihr euch heute schon ansehen. Ich werde es aber auch in die entsprechende Solisten-Folge noch mal einbinden.

Toll war auch das große Blogger-Treffen am Samstag Abend, an dem ich viele der Kollegen kennengelernt habe. Sorry, wenn ich nicht alle sofort erkannt habe. :-/ Insgesamt eine tolle und herzliche Veranstaltung.

Blogger und YouTuber unter schwierigen Lichtverhältnissen…

Mein Fazit zur SPIEL’17

Die SPIEL‘17 war groß, voll und von Schlangen geprägt. Letzteres sowohl vor den Ständen als auch (mal wieder) vor den Toiletten. Die vielen tollen Begegnungen werden mir in guter Erinnerung bleiben und die vielen guten Gespräche und daraus entstandenen Gedanken werden den Blog hoffentlich bereichern und mir viele neue Denkanstöße liefern. Daneben habe ich tolle Hinweise für mein Solo-Projekt bekommen und werde dabei am Ball bleiben. Die kommenden Wochen heißt es nun erst mal „spielen, spielen, spielen…“ und ein paar Reviews schreiben…